Bundesrätin Baume-Schneider im Bundesasylzentrum Boudry (NE)

Bern, 24.04.2023 - Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hat am 24. April 2023 das Bundesasylzentrum Boudry im Kanton Neuenburg besucht. Dort hat sie Bundesparlamentarier aus dem Kanton Neuenburg sowie Vertreterinnen und Vertreter des Kantons, der Gemeinde und der Zivilgesellschaft zu einem runden Tisch getroffen. Bei diesem Austausch zeigte sich, dass die Situation im und um das Zentrum, die zu intensiven Debatten geführt hatte, in den letzten Wochen beruhigt werden konnte. Die Zusammenarbeit und die Abstimmung zwischen den Behörden von Bund, Kantonen und Gemeinden bleibt unerlässlich, um die aktuellen und künftigen Herausforderungen zu meistern.

Die Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD) wird Zentren des Bundes in allen Asylregionen der Schweiz besuchen. Nach einem ersten Besuch im Januar im Tessin hat sich Bundesrätin Baume-Schneider am 24. April 2023 zusammen mit Staatssekretärin Christine Schraner Burgener in das Bundesasylzentrum (BAZ) Boudry begeben. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Zivilgesellschaft sind ihrer Einladung gefolgt und haben sich an einem runden Tisch über die Situation im und um das Zentrum, in dem ein Viertel aller in der Schweiz gestellten Asylgesuche behandelt werden, ausgetauscht.

Die grossen Fluchtbewegungen aus der Ukraine und der starke Anstieg der Asylgesuche ab dem Spätsommer letzten Jahres stellten für die Behörden von Bund, Kantonen und Gemeinden eine grosse Herausforderung dar. Mit Unterstützung der Armee wurden zusätzliche temporäre Unterkünfte bereitgestellt, so dass alle Schutzsuchenden ein Bett und ein Dach über dem Kopf gefunden haben.

Belegung unter der Kapazitätsgrenze

Die Zahl der im BAZ Boudry untergebrachten Personen konnte seit Februar gesenkt und stabilisiert werden. Im März betrug die durchschnittliche Belegung 415 Personen, nachdem im Herbst 2022 ein Höchststand von über 800 Personen verzeichnet wurde.

Bundesrätin Baume-Schneider betonte, dass die Maximalkapazität nicht mehr überschritten werden dürfe. Diese wurde bei der Eröffnung des Zentrums auf 480 Plätze festgelegt und wegen der Ausnahmesituation aufgrund des Kriegs in der Ukraine auf 684 Plätze erhöht. Diese Erhöhung war möglich, weil bis Ende 2023 ein zusätzliches Gebäude angemietet werden konnte.

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) arbeitet insbesondere im Rahmen einer Begleitgruppe, wie sie in allen BAZ besteht, eng mit den lokalen Behörden zusammen. Die Vereinigung "Bien vivre à Neuchâtel", die die Interessen der Einwohnerinnen und Einwohner von Boudry vertritt, wird künftig in die Arbeiten der Begleitgruppe einbezogen.

Um die Sicherheit im BAZ Boudry und in dessen Umgebung zu verbessern, wurden verschiedene Massnahmen ergriffen. So wurde das Sicherheitspersonal im Zentrum seit vergangenem Sommer verdoppelt. Zudem wurde das Betreuungspersonal aufgestockt, um die Konfliktprävention zu stärken. Seit März sind in Boudry mehr Patrouillen zu Fuss unterwegs, und die Routen wurden neu definiert. Zusammen mit den Neuenburger Verkehrsbetrieben wird ermittelt, mit welchen Massnahmen das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Verkehr verbessert werden kann. Sicherheit trägt zu einem guten Zusammenleben bei und stärkt das Vertrauen der Bevölkerung. Dies ist für die Bundesrätin von zentraler Bedeutung.

Aufgrund der steigenden Anzahl Asylgesuche wurde auch das Betreuungspersonal im BAZ aufgestockt. Mit unterstützenden Massnahmen soll die Mediationskompetenz dieser Mitarbeitenden gestärkt werden. Ausserdem bietet das BAZ mehr und vielfältigere Kurse und Beschäftigungsprogramme an. Dazu gehören auch gemeinnützige Arbeitseinsätze. Im letzten Jahr haben Asylsuchende in Boudry und in den Nachbargemeinden rund 79 000 Arbeitsstunden geleistet.


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Letzte Änderung 06.02.2024

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