Eidgenössische Volksinitiative '6 Wochen Ferien für alle'

Volksabstimmung vom 11. März 2012

Die Volksinitiative "6 Wochen Ferien für alle" will, dass alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Anspruch auf mindestens sechs Wochen bezahlte Ferien pro Jahr erhalten. Bundesrat und Parlament empfehlen, die Initiative abzulehnen.

Längere Ferienabwesenheiten müssen in den Betrieben irgendwie aufgefangen werden: Entweder stellen die Unternehmen zusätzliches Personal ein, oder die Angestellten müssen ihre Arbeit in kürzerer Zeit verrichten. Der Initiativtext geht auf diese Frage nicht ein. Es bleibt offen, wer nach einer Annahme der Initiative die Mehrbelastung zu tragen hätte, die Arbeitgeber oder die Arbeitnehmenden. Die Initiative bietet also keine Gewähr für eine Entlastung der Arbeitnehmenden, kann umgekehrt aber den Werkplatz Schweiz mit höheren Lohnkosten belasten.

Der Bundesrat ist sich durchaus bewusst, dass nur erholte und gesunde Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gute Leistungen erbringen können. Er begrüsst daher Regelungen, die Erholung und Wohlbefinden gewährleisten. Die bisherige gesetzliche Regelung des Ferienanspruchs hat sich seiner Ansicht nach bewährt hat. Sie lässt den Vertragsparteien und Sozialpartnern genügend Spielraum für eine flexible Festlegung der Arbeitsbedingungen, zu denen nicht nur die Ferien gehören, sondern auch Lohnerhöhungen, Arbeitszeitverkürzungen oder andere Verbesserungen der Arbeitsbedingungen wie Teilzeitstellen, Flexibilisierung der Arbeitszeit oder Einrichtungen für die Kinderbetreuung. Bei einer Annahme der Initiative würde sich der finanzielle Spielraum für solche Massnahmen verengen.

Aus all diesen Überlegungen empfehlen Bundesrat und Parlament ein Nein zur Volksinitiative "6 Wochen Ferien für alle".

Amtliche Endergebnisse


  • Stimmbeteiligung: 45,42%
  • Total Stimmen: 2'303'703
  • Ja: 771'717 (33,5%)
  • Nein: 1'531'986 (66,5%)

Medienkonferenz vom 11. März 2012


Medienkonferenz vom 17. Januar 2012

17.01.2012

Abstimmung vom 11. März 2012: Nein zur Ferieninitiative, Ja zur Regelung der Geldspiele

Bundesrat und Parlament empfehlen die Volksinitiative "6 Wochen Ferien für alle" zur Ablehnung. Zum "Bundesbeschluss über die Regelung der Geldspiele zugunsten gemeinnütziger Zwecke" empfehlen sie ein Ja. Bundesrätin Simonetta Sommaruga legte am Dienstag in Bern gemeinsam mit Vertretern der Kantone die Argumente zu diesen beiden Vorlagen der Volksabstimmung vom 11. März 2012 dar.

17.01.2012

Volksinitiative „6 Wochen Ferien für alle“

Medienkonferenz zur Abstimmungsvorlage, 17. Januar 2012. Referat von Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Es gilt das gesprochene Wort.

Links

18.06.2010

Massgeschneiderte Lösungen statt längere Ferien für alle

Längere Ferien können den Spielraum für Lohnerhöhungen oder Arbeitszeitverkürzungen einschränken und sich deshalb für die Arbeitnehmenden als nachteilig erweisen. Der Bundesrat will an der bewährten geltenden Ferienregelung festhalten und empfiehlt die Volksinitiative "6 Wochen Ferien für alle" ohne Gegenentwurf zur Ablehnung. Er hat am Freitag eine entsprechende Botschaft zuhanden des Parlaments verabschiedet.

24.03.2010

Bundesrat lehnt die Ferien-Initiative ab; EJPD wird bis Mitte 2010 Botschaft vorlegen

Längere Ferien können den Spielraum für Lohnerhöhungen oder Arbeitszeitverkürzungen einschränken und sich deshalb für die Arbeitnehmenden auch als nachteilig erweisen. Der Bundesrat ist zudem der Ansicht, dass der Anspruch auf Ferien nicht in der Bundesverfassung, sondern auf Gesetzesstufe zu regeln ist. Er wird deshalb die Volksinitiative "6 Wochen Ferien für alle" ohne Gegenentwurf zur Ablehnung empfehlen. Er hat am Mittwoch das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) beauftragt, bis Mitte 2010 eine entsprechende Botschaft vorzulegen.

Letzte Änderung 11.03.2012

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